Gelesen: 'the woman in the window' von A. J. Finn

April 09, 2018

{Rezensionsexemplar} Gestern Abend habe ich die letzten Sonnenstrahlen des ersten Frühlingswochenendes auf der Terrasse genutzt, um (*affiliate link) *'the woman in the window' von A. J. Finn fertig zu lesen. 

>>Und wenn ich nicht sterben will, muss ich wieder anfangen zu leben.<<
(Zitat)

Kinderpsychologin Anna Fox leidet seit einem Unfall an Agoraphobie, lebt seitdem von ihrer Familie getrennt und verlässt das Haus seit fast einem Jahr nicht mehr. Ihre Tage verbringt sie mehr oder weniger zugedröhnt zwischen Medikamenten und Alkohol, in einem Internetforum, in dem sie andere Agoraphobiker berät und schaut alte schwarz-weiß Filme, wenn sie nicht gerade die Häuser und Nachbarn auf der anderen Straßenseite beobachtet. Als eine neue Familie gegenüber einzieht und Anna kurz darauf meint, einen Mord in der Wohnung ihrer Nachbarn zu beobachten, geben diese vor, dass nichts geschehen sei. Schnell stellt sich die Frage inwieweit Anna Realität und Wahnvorstellung in ihrem Zustand überhaupt noch auseinander halten kann. Hat sie sich vielleicht alles nur eingebildet?

Die Geschichte, die ich nicht direkt als Thriller, sondern eher als Psychodrama einstufen würde, wird komplett aus Annas Sicht erzählt und spielt sich fast ausschließlich in ihrem Haus ab, wodurch sie sich ab und an etwas zäh liest, weil oft nichts aufregendes passiert. Dennoch hat mich das Buch immer wieder gefesselt, weil ich, obwohl das meiste von Anfang an vorhersehbar war, immer wissen wollte, was als nächstes geschieht und ganz am Ende sogar von der plötzlichen Wende ziemlich überrascht war, weil ich in diese Richtung gar keinen Verdacht geschöpft hatte. Dadurch, dass man ausschließlich Annas Perspektive kennt, ist es nicht so leicht herauszufinden, was Wirklichkeit oder Wahnvorstellung ist, auch, wenn ihre Handlungen immer nachvollziehbar sind.
Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel kurz, so dass sich das Buch ziemlich schnell liest. Eine Leseempfehlung für alle, die gerne möglichst gewaltfreie, aber psychologisch spannende Krimis und Thriller lesen. Wem die Geschichten von Gillian Flynn und Paula Hawkins gefallen, der wird auch A. J. Finn mögen.

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